Ortsfamilienbuch Schillersdorf (Mirow)

... erfasst mit Gen_Pluswin von Sören Lindner, Laatzen.

Kirche Schillersdorf - 2010

Allgemeines

Die Quellengrundlage für das OFB bilden die Kirchenbücher der Muttergemeinde Schillersdorf mit den Filialgemeinden Babke, Blankenförde und Kakeldütt, Qualzow und Roggentin von 1670 bis 1929. Die Bücher sind getrennt nach den Teilgemeinden geführt und liegen in folgenden Zeitstufen vor:

  • 1670-1747
  • 1748-1762
  • 1763-1809
  • 1810-1843
  • 1844-1929

Lücken gibt es glücklicherweise nicht, allerdings sind die einzelnen Bücher mit unterschiedlicher Sorgfalt geführt worden. Eine recht nachlässige Kirchenbuchführung mit vermutlich fehlenden Eintragungen und Logikproblemen (z. B. bei Alters- und Ortsangaben) sind für die Zeitstufen 1748-1762 und 1810-1843 festzustellen. Entsprechende Hinweise bzw. Anmerkungen im Zweifelsfall sind bei den betroffenen Personen bzw. Familien hinterlegt. Für die Dörfer Blankenförde und Kakeldütt ist in den Zeitstufen 1670-1747 und 1763-1809 eine Unterscheidung nicht immer zweifelsfrei möglich, da beide Dörfer in einem Kirchenbuch geführt wurden und Ortsangaben zumeist fehlen. In diesen Fällen ist die Ortsangabe „Blankenförde-Kakeldütt“ angegeben.
Ausgewertet wurden hauptsächlich die Fotokopierbände aus dem Landeskirchlichen Archiv in Schwerin, daneben die digitalisierten Kirchenbücher bei Ancestry 1810-1843 und die Kirchenbuchzweitschriften 1876-1918. Die Angaben aus den Zweitschriften wurden nachträglich mit den Erstschriften aus der Zeitstufe 1844-1929 abgeglichen und ggf. ergänzt.

Die Ortschaften

Die Muttergemeinde Schillersdorf umfasste neben dem Ort selbst einen Teerofen und eine Unterförsterei. Daneben gehörten zu Schillersdorf die Ortschaften Zietlitz und Zartwitz. Zu Zartwitz gehörte von 1669 bis 1790 eine Glashütte („Zartwitzer Hütte“).
Die Filialgemeinde Qualzow hatte ab Mitte des 19. Jahrhunderts zusätzlich eine Ziegelei. Ende des 19. Jahrhunderts entstand ein „Qualzow Ausbau“. Zur Filiale Roggentin gehörte ab den 1830er Jahren noch der Hof Neufeld mit Erbpachtstellen.
Blankenförde war bis zum Dreißigjährigen Krieg eine eigene Pfarrei, wurde aber nach dem Brand nicht wiederaufgebaut, sondern mit Kakeldütt kombiniert. Blankenförde war ferner mit einer Windmühle ausgestattet. In Kakeldütt war die Küsterei der beiden Dörfer ansässig. Babke war vor 1650 mit dem Dorf Granzin nach Blankenförde eingepfarrt, danach Filial von Schillersdorf. Zu Babke gehörten eine Unterförsterei sowie ein Kalkofen.[1]

[1] Stoff zur Landeskunde von Mecklenburg-Strelitz, zusammengestellt und gesammelt von D. Zander, Neustrelitz 1889, S. 116 ff.

1935 wurde Schillersdorf mit Qualzow und Zartwitz in die Rechliner „Erprobungsstelle des Reichsverbandes der deutschen Luftfahrtindustrie“ miteinbezogen. Nach der Zwangsumsiedlung der Bewohner wurden in den folgenden Jahren die Dörfer Schillersdorf, Qualzow und Zartwitz durch militärische Bombenübungen nahezu völlig zerstört. Erst nach Kriegsende durften die Bewohner ab 1946 in ihre Heimat zurückkehren. Lediglich der stark beschädigte Kirchturm von Schillersdorf (gebaut 1891) blieb erhalten und wurde wieder hergerichtet. Die (Fachwerk-)Kirchen der übrigen Filialgemeinden blieben glücklicherweise erhalten.[2]

[2] https://www.mecklenburgische-kleinseenplatte.de/schillersdorf.html (abgerufen am 30.03.2022))

Hinweise zur Benutzung

Die in diesem OFB angegebenen Daten unterliegen den Bestimmungen des Personenstandsgesetzes.[3] Das bedeutet in diesem Fall, dass alle Taufen nach April 1912 in diesem OFB nicht erscheinen, sofern die betroffenen Täuflinge nicht vor April 1992 gestorben sind (falls bekannt). Vornamen und Familiennamen unterliegen einer sich häufig verändernden Schreibweise. Zur besseren Zuordnung und Auffindbarkeit sind die Namen standardisiert, allerdings stehen die jeweiligen Schreibweisen hinter den Namen. Beispiel: "Warncke" für Warnke, Warnecke, Werncke, Wernicke. Niederdeutsche Schreibweisen der Vornamen werden grundsätzlich in hochdeutscher Schreibweise ausgegeben. Beispiel: "Matthias" für Thewes, Thewß oder "Andreas" für Drewß, Drewes. Auch hier gilt, dass die jeweiligen Schreibweisen immer bei den entsprechenden Personen aufgeführt sind.

[3] Schutzfristen: Geburten 110 Jahre; Eheschließungen: 80 Jahre; Sterbefälle: 30 Jahre.

Fragen, Ergänzungen und Korrekturen zu den Daten nimmt Sören Lindner unter soerenlindner@hotmail.de gern entgegen.

 

Das OFB enthält Daten zu 10700 Personen und 3873 Familien.

letzte Aktualisierung: März 2022

 

Weitere Informationen über Ortsfamilienbücher in Mecklenburg